Begeisterung wecken

Im Training mit Spielanfängern steht ein Ziel klar im Vordergrund: Wir wollen die Kinder für Handball begeistern! Es gilt, aus deren anfänglichem Interesse, in unsere Sportart hineinzuschnuppern, nachhaltige Motivation und stetige Freude zu entwickeln.

Dafür braucht es Trainer, die begeistern können. Trainer, die in der Lage sind, dem kindlichen Bewegungsdrang und Spieltrieb ein Ventil zu bieten. Und Trainer, die wissen, welche altersgerechten Inhalte für dieses Vorhaben zielführend sind.


Individuelles Angriffsspiel

Die Spielidee erfassen – altersgemäße Lösungen finden

Die Hauptaufgabe besteht in dieser Ausbildungsstufe darin, die kognitive und motorische Entwicklung der Kinder so voranzutreiben, dass diese als Angreifer in der Lage sind, angemessene Lösungen für die von der Abwehr gestellten Aufgaben zu finden. Dabei ist zu beachten, dass die Wettspielstruktur ein dauerhaftes Überzahlspiel im Angriff bedingt (kein fester Torhüter). Deshalb müssen die Angreifer befähigt werden, sich sowohl mit als auch ohne Ball weg von den Abwehrspielern zu bewegen und taktisch sinnvolle/gewinnbringende Räume in Richtung Tor anzugreifen. Hier sind die regeltechnischen Einschränkungen (3-Schritt- bzw. 3-Sekunden-Regel) gerade zu Beginn eine große Herausforderung.


Individuelles Abwehrspiel

Altersgerecht spielen – altersgerecht ausbilden

Im Rahmen der Basisschulung sehen die Wettkampfvorgaben das ballorientierte Verteidigen vor. Ballorientiert bedeutet im Beachhandball, dass sich alle Spieler auf dem Feld so verhalten, dass sie den Ballgewinn körperkontaktarm erzielen (Hände nicht gegen den Körper des Gegenspielers, einzig gegen den Ball). Dies gilt unabhängig von einer Abwehrformation.

Die ballorientierte Spielweise gibt in dieser Ausbildungsstufe die Inhalte der individuellen Ausbildung im Abwehrbereich vor. Die Spieler agieren in Unterzahl in großen Räumen in Tiefe und Breite immer in Ausrichtung zum Ball.


Kooperatives Angriffsspiel

Spielerlebnis vor Spielergebnis

In dieser Ausbildungsstufe werden die ersten Grundformen des Zusammenspiels in Tiefe und Breite entwickelt. Die Grundsituation, einen freien Raum anzugreifen, steht hier im Vordergrund. Daraus resultierend kommt es durch das notwendige Frei- bzw. Hinterlaufen hauptsächlich zum Parallel- und Doppelpassspiel in Tiefe und Breite.


Kooperatives Abwehrspiel

Abwehr „spielen“ statt „arbeiten“

In der Basisschulung wird gemäß Wettspielstruktur ballorientiert verteidigt. Hierbei geht es zunächst darum, die Orientierung zum Ball und den Gegenspielern zu verinnerlichen (Passwege verstellen). Als Voraussetzung für die erste Abwehrkooperation müssen die Spieler lernen, die Handlungen der Mitspieler wahrzunehmen und ihre eigenen adäquat anzupassen. Hierbei muss jederzeit betont werden, dass im Beachhandball Hände und Arme nicht gegen den Körper des Gegenspielers, sondern nur gegen den Ball eingesetzt werden sollen.


Kollektives Angriffsspiel

Alters- und entwicklungsgemäße Spiel- und Wettkampfformen

In dieser Entwicklungsstufe ist das primäre Ziel, den Kindern Freude an der Bewegung zu vermitteln und sie für den Teamsport Handball zu begeistern. Pädagogische Prinzipien stehen gegenüber taktischen Ausbildungszielen und Spielprinzipien klar im Vordergrund. 

Die Wettkampfformen in dieser Altersklasse schaffen einen altersgerechten Rahmen, der es Verteidigern wie Angreifern ermöglicht und erleichtert, die grundlegenden Spielprinzipien und die technisch-taktischen Basics auf spielerische Weise (Learning by doing) zu erlernen. Darüber hinaus wird über den reduzierten Aktionsraum und die dauerhaften Wechsel die permanente Aktivität aller Spieler garantiert.


Kollektives Abwehrspiel

Alters- und entwicklungsgemäße Spiel- und Wettkampfformen

Im Vordergrund der Entwicklung steht die Vermittlung von Freude an Bewegung und das Wecken von Begeisterung für den Beachhandball. Taktische Vorgaben stehen hier pädagogischen Prinzipien gegenüber hinten an. 

Die Spielweise der ballorientierten Verteidigung (bewusst gewählt und im Mini-Beachhandball deshalb vorgeschrieben) ist formationsfrei und stellt altersgerechte Anforderungen an die Spieler. Diese sollen lernen:

  • sich in großen Breitenräumen zu orientieren sowie
  • sich am Ball zu orientieren und diesen zu erobern.

Durch den ständigen Kampf um den Ball wird das schnelle Umschalten (nach Ballgewinn: von Abwehr auf Angriff; nach Torerfolg: Blockwechsel; s. Mini-Beachhandball) von Beginn an mit geschult.


Positionsspezifisches Angriffsspiel

Keine positionsspezifischen Inhalte – lediglich Zuweisung von Spielräumen (ca. ab E-Jugend)

In der Basisschulung überwiegen – wie für die anderen Bausteine bereits beschrieben – im Kontext einer vielfältigen, breit angelegten Ausbildung zunächst sportartenübergreifende motorische und spielerische Inhalte. Jegliche Positionsspezifik kann und sollte daher in dieser Ausbildungsstufe keine Rolle spielen! Der Verzicht auf positionsspezifische Inhalte ist auch deshalb naheliegend, weil das Spielen in den freien Prinzipien, wie es in der Basisschulung vorgesehen und vorgegeben ist, keine Spielpositionen im herkömmlichen Sinn kennt (stattdessen freies Spielen auf dem ganzen Feld).

Erst fortgeschrittene Mannschaften (bzw. Mannschaften, die über eine ausreichende Zahl entsprechend entwickelter Spieler verfügen) in der letzten Phase der Basisschulung können eine Spielweise praktizieren, die eine Raumaufteilung mit Zuteilung von Spielräumen in Abwehr und Angriff vorsieht. Spezielle – positionstypische – taktische, technische und athletische Fertigkeiten sind hierfür jedoch (noch) nicht zu entwickeln.


Torwartspiel

Den Grundstein für das Torwartspiel legen

Die Torwartposition nimmt beim Handball eine herausragende Rolle ein. Die Anforderungen an den Torwart sind vielfältig und daher stellt die Identifizierung und Auswahl geeigneter zukünftiger Spieler auf dieser Position eine besondere Herausforderung dar.

Ziel der Basisschulung ist es, Kinder zu finden, die auf Dauer geeignet sind und Spaß daran haben, diese Rolle auszufüllen. 

Diese Identifikationsphase wird in der Basisstufe eröffnet und stellt die Grundlage des Auswahlprozesses dar. Zu Beginn dieses kontinuierlichen Prozesses sollten alle Kinder die Torwartposition ausprobieren dürfen. Spaß und Freude auf der Position sind unabdingbar und brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. 


Motorik/Athletik

Motorik- und Athletiktraining kennenlernen

In der Basisschulung steht eine vielseitige motorische Grundlagenschulung im Mittelpunkt. Neben der Ausbildung und Entwicklung der koordinativen Fähigkeiten sollten die Bereiche Mobilität/Stabilität, Kräftigung sowie Agilität/Schnelligkeit Berücksichtigung im Training finden. Die Grundlagenausdauer ist in dieser Förderstufe spielerisch zu entwickeln. Es besteht in dieser Altersstufe kein Grund zu einer Differenzierung zwischen Hallen- und Beachhandball in Bezug der Ausbildung von Motorik und Athletik. Die dargestellten Inhalte sind auf „Hallen“-Boden bezogen und haben genauso ihren Mehrwert für eine beachhandballerische Basisschulung. Wenn es organisatorisch umsetzbar ist, können diese Inhalte zu größten Teilen auf Sand als Untergrund umgesetzt werden, eine zwingende Notwendigkeit besteht dazu allerdings nicht.


Shootout

Die Shootout-Situation vereinfacht lernen

In den Wettspielformen in der Basisschulung findet in jedem Spiel ein Shootout statt. Gewinnt eine Mannschaft beide Sätze muss sie ihr 2:0 sie diesen Punktestand im Shootout bestätigen. Verliert sie das Shootout gewinnt sie 2:1. Bei einem 1:1 nach Sätzen fällt die Entscheidung über Sieg oder Niederlage sowieso im Shootout.

Es treten hier immer alle auf dem Spielbogen gemeldeten Spieler zum Shootout an. Hat ein Team 8 und das andere Team 9 Spieler gemeldet, muss ein Spieler des ersten Teams zweimal antreten. Steht es Unentschieden nach allen Schützen, geht es 1 gegen 1 weiter bis ein Team mehr Punkte hat.

In der Basisschulung sollen alle Kinder die Besonderheit der Shootout-Situation kennenlernen, sich ausprobieren und Erfahrungen sammeln.