Beachhandball – mehr als eine Ergänzung im Sommer

Beachhandball ist eine noch relativ junge Disziplin. Erst seit Anfang der 1990er-Jahre folgte auf das Feldhandball- und Hallenhandballspiel die Beachhandballvariante. Das Thema Beachhandball wurde zunächst als Sommervariante oder Tourismus-Sportart im Breitensport angesehen. Diese Handballvariante entwickelte sich insbesondere unter Hallenhandballspielern zu einer echten Trendsportart.

Mittlerweile hat sich die Disziplin als fester Bestandteil im Deutschen Handballbund etabliert und wird leistungsorientiert betrieben. Im Jahre 1996 setzte die erste DHB-Beachhandball Masterserie große Impulse und 1999 wurde die erste offizielle Deutsche Meisterschaft ausgespielt. Das Jahr 2015 wiederum markiert ein wichtiges Datum für den Beachhandball in Deutschland. Das Präsidium des DHB entschied nach siebenjähriger Abwesenheit vom internationalen Beachsport wieder Nationalmannschaften zu melden und an Europa- und Weltmeisterschaften und den World Games teilzunehmen. Seitdem wurden bereits wieder zahlreiche Medaillen bei den Meisterschaften gewonnen. Der größte Erfolg war dabei sicher der Titelgewinn der Frauennationalmannschaft bei den World Games 2022 in den USA. 

Seit 2017 gibt es auch positive Anzeichen, dass Beachhandball in den Kanon der Olympischen Sportarten aufgenommen wird. Im Jahr 2018 ersetzte der Beachhandball bereits den Hallenhandball bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires. 

Allerdings ist „pro Beach, contra Halle“ nicht die Lösung, auch nicht bei der Gestaltung der Rahmentrainingskonzeptionen (RTK). Beide Disziplinen werden als Teil der Sportart Handball gesehen und so ergänzt die Beachhandball-RTK die bestehende Hallenhandball-RTK, um einen Leitfaden für eine langfristige Leistungsentwicklung im Beachhandball zu bieten.

Übergreifende Grundprinzipien

Die RTK des Deutschen Handballbundes für den Hallen- und den Beachhandball zeigen den idealtypischen Weg von der Ausbildung handballbegeisterter Kinder bis zum leistungsorientierten Training von Jugendlichen sowie Juniorinnen und Junioren auf.


Ganzheitliches Bezugsystem

Dabei folgt die DHB-Rahmentrainingskonzeption zentralen, übergreifenden Prinzipien. Das langfristige und entwicklungsorientierte Nachwuchstraining erstreckt sich über fünf Ausbildungsstufen – von der Basisschulung über das Grundlagentraining, Aufbautraining 1 und 2 bis zum Anschlusstraining. Die RTK stellt dabei eine Orientierungsgrundlage für Handballtrainer, -spieler und -vereine sowie alle Institutionen der Talentsichtung und -förderung dar, um noch mehr Talenten die Möglichkeit zu geben in Erscheinung zu treten und neue Mitglieder zu gewinnen sowie dauerhaft zu binden.

Eine umfassende, individuelle Schulung auf allen Trainingsstufen, die gezielte Verknüpfung von Training und Wettkampf sowie die ganzheitliche Persönlichkeitsschulung sind zentrale Merkmale einer Rahmentrainingskonzeption. Dabei steht die ganzheitliche Entwicklung der Spielerpersönlichkeit auch bei den sportlichen Aktivitäten im Sand im Vordergrund.

Das Ziel ist und bleibt zukünftig in allen Altersklassen international erfolgreich zu sein, sowohl in der Halle als auch im Sand!


Prinzipien eines zeitgemäßen Nachwuchskonzepts

1. Mit einer sportartenübergreifenden Ausbildung zunächst die koordinativen und konditionellen Fähigkeiten entwickeln.
2. Sportliche Leistungen langfristig und an der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen orientiert systematisch entwickeln.
3. Kinder und Jugendliche individuell betreuen, fördern und fordern.
4. Die gesamte Persönlichkeitsentwicklung in den Vordergrund stellen.
5. Kinder und Jugendliche von verantwortungsvollen Jugendtrainern betreuen lassen.

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